Die schöne Idee:
man wirft einmal eine Samenmischung auf eine vorbereitete Fläche und hat auf Anhieb eine das ganze Jahr bunt blühende Wiese!
Die Realität:
Geduld, Geduld. Nachsäen, zu dominante Arten entfernen bzw. ausdünnen. Stabile Wiesengesellschaften stellen sich erst nach ein paar Jahren konsequenter Bewirtschaftung ein und sind ein Resultat aus vorhandenen Standortbedingungen, der Diasporenbank (= Samen u. ä., welche der Ausbreitung von Pflanzen dienen) im Boden und dem Eintrag von Diasporen von außen, der Konkurrenz sowie der Witterungsbedingungen.
Samen keimen unterschiedlich, und wenn Wärme und Feuchtigkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt die Keimung einer Art befördern, kann es sein, dass diese Art dann dominant wird und andere keine Chance haben. Dafür keimen diese vielleicht besser in anderen Jahren.
Man vergisst auch gerne, dass im vorbereiteten Boden bereits Samen, Brutknospen, Sporen etc. vorhanden sind, aus denen sich dann natürlich ebenfalls neue Pflanzen entwickeln. Arten, die sich zu sehr ausbreiten, können nur durch Bewirtschaftung zurückgedrängt werden.
In den letzten Tagen wurde erneut Bocksdorn aus der Fläche entfernt und einige zu dominante Arten ausgedünnt.
Gemäht wird nur 1 x jährlich, und zwar im Frühjahr. Die Wiese ist ein gutes Winterquartier für viele Insekten und die Samen und Früchte erweitern das Nahrungsangebot auch für allerlei anderes Getier.
Wir sind gespannt, was dann im kommenden Jahr alles zu entdecken sein wird!