"Unverfügbarkeit" von Hartmut Rosa von Michael Dürschlag
Im letzten Jahr hatte ich das kleine Büchlein "Unverfügbarkeit" des Soziologen Hartmut Rosa mit sehr großem Gewinn gelesen und auch einen kleinen Impuls mit diesem Buch bei unserer Partnerschaftsbegegnung in Italien im Hrbst 2019 gehalten. Nun bin ich fast schon erschüttert, wie uns die "Unverfügbarkeit" der eigenen Geschicke - auch der Geschicke der ganzen Welt - durch ein winzig kleines Virus mit großer Macht vor Augen geführt wird. Dinge und Gegebenheiten, die zumindest ich persönlich nie für möglich gehalten hätte, sind heute zur "anderen Normalität" geworden.
Wir spüren in diesen Zeiten, dass wir nicht die letzte Verfügungshoheit über unserem Leben haben. Wie gehen wir damit um? Für mich persönlich öffnete sich mit dem Nicht-über-Dinge-verfügen-können und -verfügen-müssen ein Raum für das Handeln Gottes - in meinem Leben und in der Welt.
Wir haben nicht alles in der Hand - das ist so, und in mancher Hinsicht ist das auch gut so. Und gerade weil wir nicht alles in der Hand haben, wird es theologisch gesprochen umso wichtiger, dass es den Einen gibt, dem die Dinge verfügbar sind, der die Welt und den Kosmos in Händen hält und mit dem Lebensatem seines Geistes durchweht. Diesen wunderbaren Gott werden wir auch in diesem Herbst loben und preisen - vielleicht mit so viel Phantasie und Improvisation wie selten zvuor. Gerade, wenn die Zeiten schwer sind, für den wir wissen, wo wir hingehören. Under Leben liegt in Gottes Hand.
Mir kommt die Idee, dass wir dieses Buch doch in diesem Herbst miteinander lesen und besprechen könnten. Die Besprechungen einzelner Kapitel könnten per Zoom oder auch analog stattfinden (je nachdem, wie viele Menschen Interesse haben). Wenn Sie Interesse an der Lektüre und einer Besprechung haben, melden Sie sich bitte bei mir. Wir können dann alles weitere (Termine/ Form/ Inhalte) miteinander besprechen. Bin gespannt, ob und wie es wird!